Karlshorst: Widerstand in nationalkonservativer Nachbar*innenschaft
Veranstaltung
- Titel:
- Karlshorst: Widerstand in nationalkonservativer Nachbar*innenschaft
- Wann:
- Di, 9. Juli 2024, 18:30 h
- Wo:
- Treff nach Anmeldung
- Kategorie:
- Führung
Beschreibung
Else Runge – Widerstand in nationalkonservativer Nachbar*innenschaft
Stadtrundgang mit Trille Schünke
Karlshorst war in der Weimarer Republik eher nationalkonservativ geprägt, was sich auch im Wahlverhalten ausdrückte. Damit stellte Karlshorst eine Ausnahme in Lichtenberg dar, in dem traditionell eigentlich links gewählt wurde. Dennoch gab es auch in Karlshorst Widerstand gegen den Nationalsozialismus. In der Junker-Jörg-Straße lebte die Kommunistin Else Runge mit ihrer Familie. Sie betätigte sich bis Kriegsende illegal in kommunistischen Strukturen und unterstützte Verfolgte. In der Hönower Straße befand sich ein Lager für über 500 Menschen, darunter auch Frauen, die Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie leisten mussten.
Anmeldung unter:
Treffpunkt nach Anmeldung
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe:
An wen wollen wir erinnern? Stadtspaziergänge zu Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, zu Antisemitismus und öffentlichem Gedenken
Es waren nicht viele Menschen, die sich gegen das NS-Regime stellten oder Verfolgte unterstützten. Dennoch gab es einen ungebrochenen und vielfältigen Widerstand in Berlin. Etwa ein Drittel der Widerständigen waren Frauen unterschiedlicher Sozialisation und Weltanschauung. Ihre Aktivitäten waren breit und vielfältig: illegale Flugschriften herstellen und verbreiten, geheime Informationen und Material weitergeben, Verfolgte und deren Angehörige unterstützen.
Welche Geschichten von Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus gibt es in Lichtenberg? In drei Stadtspaziergängen in Rummelsburg, Karlshorst und Hohenschönhausen wollen wir mehr über widerständige Frauen im Nationalsozialismus erfahren und uns mit den Fragen beschäftigen: An wen wollen wir erinnern? Wer soll öffentlich geehrt werden? Wie soll dies geschehen?
Ehrungen im öffentlichen Raum finden meist durch Benennungen von Straßen und Plätzen statt. Manch ein Straßenname wird heute aber kritisch gesehen.
Das zeigt sich auch in dem 2021 erschienenen Dossier „Straßen- und Platznamen mit antisemitischen Bezügen in Berlin“, das vom Antisemitismusbeauftragten Berlins in Auftrag gegeben wurde. Einige Straßen sind zudem doppelt benannt und das paritätische Verhältnis von männlichen und weiblichen durch Straßennamen Geehrten liegt in Lichtenberg noch bei 5:1. Im Bezirk Lichtenberg gibt es hierzu einen vielfältigen zivilgesellschaftlichen und politischen Diskurs. Mit den Stadtspaziergängen möchten wir zum gemeinsamen Austausch zu diesen Themen einladen.
Kontakt Information
- Name:
- Trille Schünke
Lokalität
- Standort:
- Treff nach Anmeldung