- Claire Waldoff "Keiner weiß, ob du Weib bist oder Mann"
Sie trat in Hosen, mit Krawatte und Bubikopf auf und bekannte sich zu ihrer Frauenliebe. Jedwede Konvention ignorierend schuf sie auf der Bühne und im Leben neue Freiräume für Frauen. Statt Glamour brachte sie die "Philosophie der Berliner Hinterhäuser" auf die Bühne. Mit "Raus mit den Männern aus dem Reichstag" thematisierte sie mangelnde Gleichberechtigung trotz Frauenwahlrecht und in ihrem Lied vom "Emil seine unanständige Lust" verwahrte sich schon in den 1920er Jahren gegen Schönheitsoperationen.
- Rosa Luxemburg in Friedenau
Mit ihren Recherchen zu "Rosa Luxemburg in Berlin. Ein biografischer Stadtführer" hat die Autorin eine neue Tour durch den Stadtteil zusammengestellt, in dem die berühmte Sozialistin von 1899 bis 1911 und damit die längste Zeit in Berlin lebte. Vorgestellt werden ihre Friedenauer Wohnorte, Freund*innen und Dienstmädchen. Berichtet wird von Liebesdramen und Redekünsten. Vorgelesen wird aus Briefen und Werken. Dabei geht es um Revolution oder Reform, Demokratie versus Diktatur, Krieg und Frieden.
- Vom KadeWe zum Letteverein
Die Tour vom Wittenberg- bis zum Viktoria-Luise-Platz stellt Projekte der ersten Frauenbewegung vor und erzählt die Geschichte von Frauenberufen wie der Verkäuferin, der Fotografin, der Röntgenassistentin und vielen anderen mehr.
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Bayerisches Viertel. Orte des Erinnerns
Tausende jüdische Menschen wurden während der NS-Zeit in diesem Stadtteil in "Judenwohnungen" zusammengepfercht. An ihre alltägliche Ausgrenzung und Verfolgung erinnern seit 1993 80 Schilder. Dieses eindrucksvolle Denkmal wird bei dem Rundgang ebenso vorgestellt wie andere Mahnmale. Berichtet wird außerdem vom Schicksal verfolgter und ermordeter Frauen wie der Dichterin Gertrud Kolmar.
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Frauenalltag 1933 - 1945
Was wurde aus Einrichtungen und Vorkämpferinnen der Frauenbewegung nach 1933? Welche Auswirkungen hatte die NS-Ideologie auf Kindererziehung und Sozialarbeit? Was bedeutete NS für lesbische Frauen? Was erinnert an Frauen, die verfolgt wurden und Widerstand leisteten? Wurde die Beteiligung von Frauen an Verbrechen aufgearbeitet? An konkreten Beispielen und Biografien wird diesen Fragen nachgegangen.
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Frauen-Aktiv nach 1945
Nach der Befreiung von der NS-Diktatur entfalteten die Schönebergerinnen vielfältige Aktivitäten. Der Rundgang begibt sich auf die Spurensuche nach Alltag und Aufbrüchen in der Nachkriegszeit. Er fragt nach Veränderungen, Erfolgen und Niederlagen. Vorgestellt werden ein Gedicht für die „Jleichberechtigung“ aus dem Jahre 1945, das Schöneberger „Frauen-Aktiv“, die „Schipperinnen vom Winterfeldtplatz“, die erste Bezirksbürgermeisterin und vieles andere mehr.
Claudia v. Gélieu, Tel. 030-626 16 51,